Produk­ti­vität sticht Sicherheit — das Dilemma von Führungs­kräften

Häufig äußern Führungs­kräfte in unseren Workshops, dass sie gerne mehr für die Sicherheit tun würden, sich aber gleich­zeitig Sorgen machen, dass sie dadurch “unbeliebt” werden könnten.  
Ein für Sicherheit sehr engagierter Manager sagte gar, er sei gefragt worden, ob er eigentlich etwas gegen Produk­ti­vität habe?

Viele Führungs­kräfte stehen vor genau dieser unange­nehmen Zwick­mühle: einer­seits Produk­ti­vi­täts­ziele einhalten zu müssen — wofür sie schließlich einge­stellt wurden — und anderer­seits die Verant­wortung für die Sicherheit der Mitar­beiter zu tragen, nicht zuletzt aufgrund gesetz­licher Vorgaben. Die Aufmerk­samkeit der oberen Hierarchie liegt aber oft mehr auf der Produk­ti­vität, und aus dieser Richtung kommt der stärkste Druck.

Die Sicher­heits­ver­sprechen auf Unter­neh­mens­web­seiten und die gelebte und er-lebte Realität, sowohl für das mittlere Management als auch für die Beschäf­tigten, klafft häufig sehr ausein­ander. Die Idee, “wenn unsere Führungs­kräfte nur wollen — also das richtige “Safety-Mindset” haben — dann lassen sich alle Sicher­heits­pro­zesse umsetzen”, greift zu kurz: die richtige Haltung und Einstellung allein versetzt noch keine Berge. Vielmehr wird Management Attention von ganz oben gebraucht, also eindeutige Signale, Verständnis und Engagement von höchster Ebene, damit Anstren­gungen für eine gute Sicher­heits­kultur nicht verpuffen und durch unaus­ge­spro­chene Safety-Contra-Botschaften torpe­diert werden.

Damit ein Sicher­heits­prozess nachhaltig erfolg­reich wird, ist es wichtig, mit allen Führungs­ebenen zu arbeiten und ein Commitment herzu­stellen. Wenn ganz oben verstanden wird, das Sicherheit und Produk­tiviät keine gegen­sätz­lichen Ziele sind, sondern sich ergänzen, dann können die positiven Effekte einer guten Sicher­heits­kultur geerntet werden — weniger Unfälle, mehr Zufrie­denheit und Mitar­bei­ter­bindung, aber auch ein “Ausstrahlen” auf Leistung, Effizienz und Qualität.

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