7 Wege, einen BBS-Prozess zum Scheitern zu bringen

Der Prozess zu Behaviour Based Safety wurde mit viel Enthu­si­asmus und Ressour­cen­einsatz begonnen, aber die Wirkung beginnt dennoch schnell zu verpuffen, das Absinken der Unfall­zahlen bleibt aus, das Ganze bringt zumindest nicht die einschnei­denden Verän­de­rungen, die erwartet wurden? Frust und Ratlo­sigkeit macht sich breit, weil die positive Sicher­heits­kultur einfach nicht durch­startet.

Womöglich hat sich das Top-Management der Organi­sation ja an die folgenden “Tipps” gehalten, um den Verän­de­rungs­prozess von vornherein auf Grund laufen zu lassen.


WARNUNG: bitte den Ironie-Detektor einschalten vor dem Lesen der folgenden “Anleitung” zum Versenken eines BBS-Prozesses.

  • “Tipp” Nr. 1: Beläs­tigen Sie Ihre Führungs­kräfte nicht mit prakti­schen Safety-Aufgaben. Eine kurze Sensi­bi­li­sierung mit anschlie­ßender Selbst­ver­pflichtung in einem Workshop reicht völlig aus, wer hat schon Zeit für mehr.

  • “Tipp” Nr. 2: Predigen Sie Wein, aber trinken Sie Wasser — wichtig ist, viel Werbung zu machen für eine völlig neue Sicher­heits­kultur und viel Geld auszu­geben. Danach sollten Sie im Lauf des BBS-Prozesses unsichtbar bleiben, Kritik ignorieren und Wider­stände als völlig normal oder wahlweise als Ausrede abtun.

  • “Tipp” Nr. 3: Lenken Sie bloß nicht zu viel Aufmerk­samkeit auf den Safety-Prozess. Am Ende geraten die wirklich wichtigen Dinge noch aus dem Blick, wie Produk­ti­ons­stei­gerung, neue IT, Quali­täts­audits, und und und. Es gibt viel zu viel zu tun.

  • “Tipp” Nr. 4: Die Entwicklung von Leadership-Kompe­tenzen Ihrer Führungs­kräfte sollten Sie als unwichtig ansehen. Schicken Sie sie zum Lernen auf Vorrat in maximal einen Workshop — jeder, der von einer Sache schon mal was gehört hat, wird schließlich automa­tisch zum Meister darin.

  • “Tipp” Nr. 5: Stampfen Sie den Prozess nach 2–3 Monaten wieder ein, wenn er in Ihren Augen nichts bringt. Das sollte wirklich genug Zeit sein, um über Jahre gewachsene Gewohn­heiten zu verändern. Wer hat noch nie versucht, seine Ernährung komplett umzustellen oder mit dem Rauchen aufzu­hören, da funktio­niert das ja auch. Man muss nur wollen! Appel­lieren Sie an Ihre Führungs­kräfte, einfach das richtige Safety-Mindset zu haben.

  • “Tipp” Nr. 6: Vergessen Sie Beratungs­un­ter­nehmen, die mit Kennt­nissen von Psycho­logie und Organi­sa­ti­ons­ent­wicklung um die Ecke kommen, was hat das schon mit Arbeits­si­cherheit zu tun, um sowas sollen sich lieber die Perso­naler kümmern.

  • “Tipp” Nr. 7: Sorgen Sie für Spannung und ständige Bewegung, indem Sie möglichst häufig Ihr Management umstruk­tu­rieren. Bestän­digkeit wird überbe­wertet und schafft Still­stand. Vor allem die Treiber und Project-Owner des BBS-Prozesses sollten niemals zu lange an ihrem Platz sein.


Viel Spaß bei der Umsetzung!

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