„Können Führungskräfte auch Coaches sein?“ und „Was mache ich mit Führungskräften, die eine andere Art des Führens gewohnt sind? Können auch diese noch lernen, Mitarbeiter konstruktiv zu fördern und zu fordern?“, so lauteten die Fragen von Teilnehmern der Veranstaltung „Die Führungskraft als Coach“ der Industrieverbände Neustadt am 25. April 2012 an Bernd Taglieber.
Fragen, die Bernd Taglieber aus seiner langjährigen Erfahrung als Führungskräfte-Coach und Organisationsberater klar bejahte. Allerdings müssten drei Grundprinzipien des Coachings von Mitarbeitern beachtet werden, um deren Akzeptanz als Coach zu gewinnen.
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- Vereinbarungen treffen: Grundlegend für eine gelungene Coachingbeziehung zwischen Führungskraft und Mitarbeiter sei, so Bernd Taglieber, dass es im Vorfeld eine klare Vereinbarung zum Coaching und den Coachingbestandteilen gebe. Denn nur in dem Fall stoße dieses auf die Akzeptanz des betroffenen Mitarbeiters.
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- Innere Haltung „mitarbeiter- und nicht aufgabenbezogen“ einnehmen: Weiterhin müssten Führungskräfte ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass sie Entscheidungen und Aufgaben nicht vordefinierten, sondern den Mitarbeitern mehr Eigenverantwortung in der inhaltlichen Ausgestaltung einer Aufgabe übertrügen. Gleichzeitig dazu sollte das Signal an den Mitarbeiter ausgesendet werden:“ ich bin da und helfe, wenn du Unterstützung benötigst – aber du musst diese Unterstützung aktiv anfragen“. Führungskräfte müssten sich also stark zurücknehmen, ihre Hilfe zwar anzubieten aber nicht aufzudrängen – für Viele, die es anders gewohnt sind, eine große Herausforderung.
- Effektives Rollenmanagement: Ein weiterer Aspekt des erfolgreichen Coachens von Mitarbeitern sei darüber hinaus gleichzeitig, dass sich die Führungskraft nicht nur noch darauf beschränke! Ihr müsse klar sein, so Bernd Taglieber, dass der Anspruch „die Führungskraft als Coach“ eben immer noch die Rolle „Führungskraft“ beinhalte. Beide Rollen seien auszufüllen und klar voneinander zu trennen.
Im weiteren Verlauf des Vortrags diskutierten die Teilnehmer über Möglichkeiten und Grenzen des Coachings durch die eigene Führungskraft. Darüber hinaus stellte Bernd Taglieber verschiedene bewährte Coaching-Tools vor, wobei er u.a. die Methode RAFAEL intensiver präsentierte.