Wie funktioniert's? Finden Sie es heraus! Eine Maschine, die sich so verhält, als sei sie keine Maschine.
Schon eine kleine Zustandsänderung (eine Maschine mit Launen, also fast menschlichen Zügen) macht eine Vorhersagbarkeit des Ergebnisses je Knopfdruck (fast?) unmöglich. Heinz von Förster kommt auf die unglaubliche Zahl von 28192 Zuständen für eine nichttriviale Maschine, die gerade mal 4 Eingabe-/Ausgabemöglichkeiten hat[1]. So können schon wenige an Regeln gebundene Zustandsänderungen eine unüberschaubare Komplexität erzeugen. Wie viel mehr komplex sind dann menschliche Interaktionen mit ihren unzähligen möglichen Zustandsveränderungen?
[1] Heinz von Förster: Entdecken oder Erfinden. In: Einführung in den Konstruktivismus, S. 65, München 2009
Es gilt zu ergründen, nach welchem Prinzip ein Knopfdruck und das Aufleuchten einer bestimmten Lampe zusammenhängen! Wir versichern Ihnen, dass es ein solches Prinzip (eine Reihe von Regeln) gibt und kein Zufallsgenerator mitspielt.
Berichten Sie uns von ihren Erfahrungen: ntm@ttorga.de
Wir bitten wissenschaftlich orientierte Menschen um Milde bezüglich unserer simplifizierenden Darstellung.
Nicht die Existenz vieler Merkmale allein macht die Kömplexität aus. Sind die Variablen eines Systems unverknüpft und können sie sich nicht wechselseitig beeinflussen, so ist die Situation nicht komplex. Erst die Vernetztheit, also die zwischen den Variablen des Systems existierenden Verknüpfungen, macht die gleichzeitige Beachtung sehr vieler Merkmale notwendig und bringt es mit sich, daß man in solchen Realitätsausschnitten fast nie nur eine Sache machen kann.
Quelle: Die Logik des Misslingens - Strategisches Denken in komplexen Situationen, Dietrich Dörner, 1989
Soziale Systeme (also auch interagierende Menschen) sind komplex. Beeinflussungen solcher Systeme sind nicht ausrechenbar.
Wenn Menschen miteinander zu tun haben, sei es in Politik, Gesellschaft oder Beruf, unterliegen sie unzähligen Wechselwirkungen, die sich einer exakten Berechnung entziehen. Wohl können wir Erfahrungen zu Rate ziehen, aber auch hier zeigt sich, dass es immer wieder neue und ungeahnte Reaktionen gibt. Zudem unterliegen unsere Erfahrungen höchst individuellen Quellen und weichen gelegentlich stark voneinander ab.
Als Organisationsberater sollte man um diese Phänomene wissen und die eigene Analyse und dahinterliegende Erfahrungen in Bescheidenheit relativieren. Trotzdem will die Organisationsberatung in der Weise Einfluss nehmen, dass etwas Beabsichtigtes bewirkt wird. Sie will wirksam werden.
Zwei zentrale Wege stehen ihr dafür zur Verfügung:
Bernd Taglieber, Landau 2.12.2010